beyerdynamic DT-770 Umbau zu Headset - Benötige Hilfe

  • Hallo Community,

    mit diesem Thema wende ich mich bewusst an euch und nicht an ein anderes Forum. In den einschlägigen Foren ist es mir oft zu hektisch und unübersichtlich. Da ich dieses Forum hier seit Jahren täglich aufrufe und ich euch sehr kompetent finde, versuche ich mal hier mein Glück und hoffe, dass mir der ein oder andere bei meinem kleinen Projekt helfen kann. Vielleicht kommt euch das Projekt komisch vor weil ich mir hier ein Headset bauen möchte welches in Summe teurer wird als ein gutes fertiges Headset. Ich habe aber 1. Spaß an der Sache und 2. möchte ich etwas außergewöhnliches haben. Es gibt im Internet ähnliche Projekte und ich habe mir da schon ein paar Infos besorgt aber es stehen bei mir immer noch Fragen im Raum.

    Mein Plan:

    Ich möchte den Kopfhörer beyerdynamic DT-770 zu einem Headset umbauen. Dazu würde ich den Kopfhörer auch gerne neu verkabeln damit das Mikrofon-Kabel in das Kopfhörer-Kabel integriert werden kann. Das Headset und Mikrofon soll nachher an meinem Audio-Interface Motu 2, welches über eine 48V Spannung verfügt, betrieben werden. Am Ende soll das ganze in etwa so aussehen:

          


    Meine Einkaufsliste:

    - 1x RØDE Lavalier GO Mikrofon

    - 1x RØDE VXLR+ Adapter

    - 1x Lemo Kabelstecker B-Serie 2pol

    - 1x Lemo Gerätebuchse B-Serie 2pol

    - 1x MOGAMI 2893 Mikrofonkabel

    - 1x Flexo Noise Reduction Sleev

    - 1x Silberlötzinn mit 10% Feinsilber

    - 2x Stereo-Klinkenstecker

    - 1x Schwanenhals 1 oder Schwanenhals 2 oder Schwanenhals 3


    Wenn man sich die Teile so anschaut ist es eigentlich ganz simpel. Feinmotorik und handwerkliches Geschick ist vorhanden :)

    Meine Fragen für den Anfang:

    - Brauche ich für das Mikrofon einen 2-poligen, einen 3-poligen oder einen 4-poligen Anschluss? Viele sagen, dass es 2-polig wäre aber ich habe irgendwo mal gehört, das Mikrofone immer symmetrisch sind und das setzt mehr als 2 Pole voraus.

    - Ich habe nirgendwo leere Schwanenhälse gefunden. Ich muss also auf einen der oben verlinkten zurückgreifen bei denen schon ein Mikrofon oder eine LED-Lampe verbaut ist. Bekomme ich dort das schon vorhandene Kabel heraus und kann dann mein Kabel einfach durchziehen?

  • Nachdem die Phantonspeisung für Mikrofone gedacht ist und diese (professionell) in der Regel mit XLR 3pol angeschlossen werden, die aber bei Notebooks etc. mit Klinkensteckern Geräte zerstören kann, dürfte das Interface die 48V nur auf XLR ausgeben, sprich du brauchst einen dreipoligen XLR-Stecker für das Mikrofon und eine 3polige 6,3mm Klinke für die Lautsprecher.

    Die Stecker deiner Mikrofone sind übrigens ebenfalls dreipolig. 1x Schirm/Masse und 2x Signal (+/-) sprich symmetrische Verkabelung zwecks Störsicherheit bei sehr geringen Spannungen wie denen, die ein Mikrofon produziert.

    Ich würde also vorschlagen:

    Mikrofon / XLR: 1 Masse; 2 +; 3 -

    Kopfhörer: Tip +; Ring -; Sleeve unbelegt

    Darauf resultiert dann auch, dass du das Mikrofon immer mit einstecken solltest, auch, wenn du es nicht benötigst, damit der Schirm des Kabels entsprechend verbunden ist. Für Lautsprecher mit entsprechend höheren Pegeln macht es zwar nicht unbedingt einen großen Unterschied und im HiFi-Bereich schon gar nicht, aber schöner ist es dennoch.

    Bekomme ich dort das schon vorhandene Kabel heraus und kann dann mein Kabel einfach durchziehen?

    Ich habe das noch nie gemacht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Löten der Kontakte dann nicht gerade angenehm ist. Die Kapsel soll ja relativ fest am einen Ende sitzen und der Stecker fest am anderen Ende, was bedeutet, dass du eigentlich keinen Platz zum Löten hast.

    Dem Bild nach bin ich mir aber auch nicht ganz sicher, ob da nicht einfach ein starrer Draht mitgeführt wird und das Ganze mit einem Stoffschlauch zusammen gehalten wird...

  • Die Combo-Eingänge am Interface nehmen auch Klinkenstecker auf, mit "Stereo-Klinken" hier sogar symetrisch, aber es ist nicht klar, ob darüber auch Phantomspannung ausgegeben wird oder nicht. Ratsam ist es in jedem Fall nicht. Dass man Phantomspannungs-betriebene Mikrofone nur bei AUSgeschaltetem Mixer / Interface / whatever an- und absteckt (MUTE reicht nicht), ist bekannt, um unschönes "Knallen" im weiteren Signalweg zu vermeiden. Wenn man's mal vergisst, können bei Klinken dabei auch ungewollte Verbindungen Tip/Ring oder Ring/Sleeve auftreten, und das mit +48 V drauf. Das ist nicht nur unschön, sondern evtl. schädlich. Deshalb Phantomspannung nur über XLR, da kann das nicht vorkommen.

    Kopfhörer: Tip +; Ring -; Sleeve unbelegt

    Der Kopfhörer ist i.d.R. stereo, also wäre die Belegung dort:

    Tip R, Ring L, Sleeve GND + Shield

    Somit könnte er den Kopfhörer auch alleine betreiben, ohne Mic.

    Auch würde ich Ground und Shield für Mikrofon und Kopfhörer nicht zusammenlegen. Die zwei so unterschiedlichen Signalarten sollten jeweils ihre eigene Rückleitung haben um sich nicht reinzusprechen.

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